Träumerei einer Sommernacht…
Eduard Mörike
Um Mitternacht
Gelassen stieg die Nacht ans Land,
Lehnt träumend an der Berge Wand,
Ihr Auge sieht die goldne Waage nun
Der Zeit in gleichen Schalen ruhn;
Und kecker rauschen die Quellen hervor,
Sie singen der Mutter, der Nacht, ins Ohr
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
Das uralt alte Schlummerlied,
sie achtet`s nicht, sie ist es müd´;
Ihr klingt des Himmels Bläue süßer noch,
Der flücht`gen Stunden gleichgeschwung´nes Joch.
Doch immer behalten die Quellen das Wort,
Es singen die Wasser im Schlafe noch fort
Vom Tage,
Vom heute gewesenen Tage.
Wir wünschen allen Lesern viele schöne, romantische Sommernächte und Zeit für eine kleine „Träumerei“….
Geschrieben
am 28/07/2012