Mitten im Stadtteil Handschuhsheim findet sich eine alte Burg…. die Tiefburg…
Solch „alte Gemäuer“ ziehen mich magisch an… viel Geschichte und Geschichten ranken sich meist um sie… so auch um diese…
Es war mal eine Wasserburg, sie wurde wahrscheinlich im frühen Mittelalter erbaut, ein genauer Zeitpunkt lässt sich nicht mehr bestimmen. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie schwer beschädigt, aber erst im Januar 1689 durch die Auswirkungen des Orleansschen Krieges endgültig zerstört. Raban Graf von Helmstett ließ sie in den Jahren 1911 bis 1913 weitesgehend renovieren und das Hauptgebäude in einen wohnlichen Zustand versetzen.
Irgendwas gibt es wohl aber immer zu basteln, deswegen das störende Gerüst….
Wann die Ritter von Handschuhsheim hier ansässig wurden, ist nicht mit Sicherheit belegt. Eine Urkunde aus dem Jahr 1130 erwähnt einem Rumhardus de Handschuhsheim.
Der letzte männliche Nachkomme des Geschlechts starb am 31.12. 1600 bei einem Zweikampf mit Ritter Friedrich von Hirschhorn. Die Verwünschung der Mutter des verstorbenen Ritters Johann, dass auch die Hirschhorner ohne Nachkommen die Erde verlassen werden, ging 1632 in Erfüllung, als der letzte Ritter von Hirschhorn starb.
Johann Ferdinand Joseph Freiherr von Helmstatt führte 1770 einen Freund durch die Burg. An der Wendeltreppe die ins Untergeschoss der Hauskapelle führte, stieß er mit einem Gegenstand an die Wand, es war ein dumpfes hohles Geräusch zu vernehmen. Dahinter verbarg sich, eingemauert, ein Ritter in seiner Rüstung. Die Gründe, warum er eingemauert wurde, werden wohl im Dunkeln bleiben, Archeologen konnten sie auch nicht klären.
Vielleicht steckt eine Liebesgeschichte dahinter, 1830 wurden bei Ausbesserungsarbeiten auf Schloss Hirschhorn, in einer zerfallenen Mauer, Teile eines weiblichen Skelettes gefunden. Vielleicht wurden der Ritter und seine Geliebte, als Strafe eingemauert…? Ehebruch kam damals gleich nach Mord…oder einfach nur ein Bestattungsritual?
Hier kann jeder seiner Phantasie seinen freien Lauf lassen… 😉
Die Rüstung ist ein Nachbau von einem Schmied aus dem Kraichgau. Die Echte gilt, seit sie sich ua. bei Kurfürst Carl Theodor und im deutschen Museum in München befunden hat, seit dem 2. Weltkrieg als verschollen.
Genaues über Burg und Ritter kann man auf der Website des Stadtteilvereins Handschuhsheim nachlesen, der sich um die Burg kümmert…
eines ist noch anzumerken… wir allein hätten die Burg nicht gefunden…ein lieber Dank geht an unsere „Stadtführer“… 🙂
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